Schalten Sie diese Server nicht ab: Wie läuft die Kampagne „Stop Killing Games“?
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Was passiert, wenn ein Online-Videospiel nicht mehr gespielt wird? In den meisten Fällen verschwindet es einfach. Und damit vergeht für Millionen von Spielern die Möglichkeit, ein interaktives Erlebnis, das oft eine Ära prägte, noch einmal zu erleben. Gegen diesen „digitalen Tod“ hat sich die Bewegung „Stop Killing Games“ erhoben, eine Grassroots-Initiative, die fordert, dass Videospiele nach ihrem kommerziellen Ende nicht mehr vollständig gelöscht werden.
Die Bewegung wurde vor einem Jahr von Ross Scott, YouTuber und Schöpfer des beliebten Formats „Freeman’s Mind“, ins Leben gerufen. Anlass war die endgültige Schließung von „The Crew“, einem 2014 von Ubisoft veröffentlichten Online-Rennsimulator mit rund 12 Millionen Spielern. Als Ubisoft 2024 beschloss, seine Server abzuschalten, war das Spiel selbst im Einzelspielermodus völlig unspielbar. Für viele war das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
Die Kampagne „Stop Killing Games“ schlägt eine Lösung vor, die nach gesundem Menschenverstand klingt: den Zugang zu Videospielen auch nach dem Ende des kommerziellen Supports zu gewährleisten. Wie? Auf drei Arten: durch das Anbieten von Offline-Modi, die Nutzung privater Server oder die Veröffentlichung des Kerncodes, sodass Fans die Spiele selbst am Leben erhalten können.
Der Appell hat breite Unterstützung gefunden. Scotts Online-Petition hat bereits über eine Million Unterschriften gesammelt. Ziel ist es nun, das Thema auf institutioneller Ebene bei der Europäischen Kommission zur Sprache zu bringen, um eine Gesetzgebung zu erreichen, die die Verlage dazu verpflichtet, die Bewahrung von Spielen nicht nur als kommerzielle, sondern auch als kulturelle Pflicht zu betrachten.
Doch das Problem ist, wie so oft, wirtschaftlicher Natur. Server am Laufen zu halten, kostet Geld. Und die Gaming-Branche, die weltweit stetig wächst, durchlebt derzeit eine schwierige Phase, geprägt von Entlassungen, Fusionen und zunehmendem Druck auf die Margen.
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